Georg
Clown • Entertainer • Mensch ......... und kein Ende in Sicht!
Als ich am 21. Mai 1988 - ich weiß es so  genau, da es sich um mein Geburtstag handelt - das erste Mal drei Bälle jonglierte, wusste ich natürlich genau, dass ich kurze Zeit später mein Studium der Versorgungstechnik und noch später mein Studium der Sozialpädagogik glorreich abbrechen werde.
Viel lieber studierte ich zu dieser Zeit die Menschen und das Leben, sei es z.B. durch ein Praktikum in einem Kinderhort oder durch meine über zehnjährige Tätigkeit in der Gastronomie. Natürlich war mir an diesem Tag vor über 35 Jahren sofort völlig klar, dass ich unbedingt Clown werden wollte. 
Zwar favorisierte ich zu Beginn meiner so genannten Karriere die Pantomime, doch relativ schnell wurde mir bewusst, dass ich mein schon zu meiner Schulzeit berüchtigtes freches Mundwerk nicht halten kann.
Ab 1990 brauchte ich nicht mehr meinen Eltern und dem Staat finanziell zur Last fallen. Ich wurde „Profi-Künstler“ (Dieser Begriff stammt nicht von mir.). Drei Jahre später wurde es auch mir bewusst, also trug ich die Konsequenzen, ließ mich exmatrikulieren und habe dann auch brav meine Bafög-Schulden getilgt.
Ach ja, an dieser Stelle bedanke ich mich bei meinen damaligen Nachbarskindern, die - „gefesselt an ihre Stühle“ - sich immer und immer wieder meine mühselig einstudierten Tricks anschauen mussten. Ich hoffe, dass sie keine bleibenden Schäden davon trugen. 
Auch ein dickes Danke an Rolf, der diese Zeilen leider nicht mehr lesen kann: Er "zwang" mich das erste Mal öffentlich auf der Straße aufzutreten. Und natürlich auch Danke an Rita, die mir meine ersten Jonglierbälle bastelte, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt wusste, dass ich für das Jonglieren nichts übrig hatte. Aber das änderte sich ja.
Doch schnell wieder zurück zur Chronologie: Unglücklicherweise hatte mein Bruder Gymnastik-Holzkeulen zu Hause, die ich mir gleich ohne sein Wissen nahm und aufprobierte. Schon nach kurzer Zeit, gefühlten drei bis fünf Nasenbrüchen und mehreren Gehirnerschütterung war klar, ich brauche richtige Jonglier-Keulen, aber auch Fackeln und natürlich ein Einrad. Damit war dann der Weg geebnet für den ersten öffentlichen Auftritt mit anschließender journalistischer Wahrnehmung. 
Ich fühlte mich als Star, also war klar, ich muss zum Theaterspektakel nach Zürich, die Bretter, die die Welt bedeuten, warteten dort auf mich. Na ja, es waren keine Bretter, vielmehr ein gepflasterter Untergrund, auf dem ich mein Zelt aufstellen musste und leider hatte ich nur eine Aluminium-Isomatte, und jeder, der mal zelten war weiß, wie die fünf Nächte in Zürich für mich waren.
Neben dem Veranstaltungsplakat, das ich übrigens immer noch besitze, nahm ich noch die Selbsterkenntnis mit, meine Bretter sind wohl eher noch Zahnstocher ..., aber auch dass wird sich ändern, irgendwann.
Und hier ein Danke an Rheine. Ohne die Stadt Rheine wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin. Drei Auftritte mit jeweils ca. 250 Menschen erlebten mein "Dasein" als Clown in der Innenstadt bei einem großen Flohmarkt. Die finanzielle Ausbeute nach den doch mit viel Applaus bedachten Auftritten, war so groß, dass ich mir dachte: "Nie wieder spiele ich auf Hut, nur noch feste Engagements."
Danke Rheine! 
In den folgenden Jahren gab es Auftritte und Veranstaltungen der möglichen aber auch unmöglichsten Art: Auf Schlittschuhen oder im Becken eines Hallenbades, vor sechs Zuschauern in einem Wohnzimmer oder vor 2000, wie z.B. am Flughafen Osnabrück, beim Kieler Landtag & Kieler Woche, aber auch beim 25-jährigen Dienstjubiläum von Pastor Werner Linkemeyer, kreuz und quer durchs Land.
Ich könnte  jetzt noch "tagelang" weiter schreiben, wie die Zahnstocher immer breiter und doch doch zu Brettern, die die Welt bedeuten, wurden.
In all diesen Jahren sind auch noch viele andere Dinge in mein Leben gekommen:
Mit meiner Ex-Frau hatte ich zusammen in Osnabrück die Damen Boutique "the way of life", für die ich das komplette Desing und die Innenausstattung gestaltete. Mit dem Umbau einer  Industriemühle in Westerkappeln, schuf ich das "Lindenwasserhaus" und weiter individuelle Modeboutiqen, Zirkusprojekte, Kunstaustellungen, und und und ...
Tja und dann änderte sich auch mein privates Leben. Für einige Jahre zog ich zu meiner jetzigen Frau Daniela in den Schwarzwald, doch nach ein paar Jahren kamen wir mit unseren drei Kindern zurück nach Osnabrück.
Und dann passierte noch etwas Ungewöhnliches: Im Mai 2017 schaffte ich es dann doch noch, eine stattlich anerkannte Berufsausbildung zu absolvieren. Ich wurde Heilpraktiker für Psychotherapie. Meine Frau Daniela hat zur gleichen Zeit den "großen Heilpraktiker" bestanden. Daher haben wir seit Oktober 2017 die "Heilpraktische Gemeinschaftspraxis Linde" in Osnabrück. Fast gleizeitig dazu erschien mein erster Roman "Suilenroc - Krieger des Lichts". Und die "Coronazeit" nutzte ich unter anderem für die Veröffentlichung meines Kinderbuches "Bruno Drachezahn und Sam Ferkel".
Sooooooo, bevor ich nun tagelang noch weiter schreibe, mache ich jetzt erst einmal einen Punkt.
Ja, so begann das alles vor 35 Jahren. Viele Menschen begleiteten mich auf diesem Weg und ein ganz besonderes Dank geht an:
Meine Familie, meine WG in Steinfurt, Karen, das Team vom Litfass aus Steinfurt, Rolf & Maria, Brunhild, Dete, Ubbo, Familie Schmidt, die KSK, die Kulturkooperative Münster, Franka G., Rita E., Birgit K., dem Luftikus aus Münster, Daniela, Marie, Matthis, Emma, meinem Hund Käthe und natürlich die vielen 100 Veranstaltern und vielen 1000 kleinen und großen Zuschauern. 
Und wenn Sie mich jetzt immer noch buchen wollen, na dann:
Ich kann es verstehen!!! Und dann viel Spaß mit mir!!!
Mit vielen lieben und clownesken Grüßen
 Georg

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